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Die Kultur des Kohlrabi
Junge, zarte Kohlrabi sind eine Delikatesse, gleichgültig, ob sie roh oder gekocht gegessen werden. Am meisten geschätzt sind die frühen Kohlrabi, sowie die späten für den Winterbedarf. Geringer ist der Bedarf an Sommerkohlrabi, da während der wärmeren Jahreszeit die Salate gegenüber den gekochten Gemüsen bevorzugt werden. Die Kohlrabi werden in den meisten Fällen gekocht gegessen. Wir unterscheiden weiße und blaue Kohlrabi. Ein Unterschied in der Qualität besteht zwischen diesen nicht, weshalb es dem einzelnen überlassen werden muss, ob er die eine oder andere Farbe wählt. Die Winterkohlrabi sind blau. Man schreibt der Blaufärbung einen höheren Kältewiederstand zu, ein Umstand, der zwar nicht erwiesen ist, der uns aber bei Winterkohlrabi der besseren Haltbarkeit wegen nur erwünscht sein kann. Im Hausgarten beginnen wir mit dem Anbau von Kohlrabi Anfang bis Mitte April. Früher beginnen hat nur dann einen Zweck, wenn hierfür Pflanzen der Sorte Lanro zur Verfügung stehen. Die Widerstandsfähigkeit gegen Frost reicht bei dieser Sorte bis zu -9 Grad Celsius, so das bei Kälterückschlägen keine Gefahr in Bezug auf ein Misslingen der Kultur zu befürchten ist. Die meisten Sorten sind nur dann gegen Frost gefeit, wenn die Pflanzen warm herangezogen und warm pikiert wurden. Auf keinen Fall dürfen die Pflanzen im Wachstum bereits steckengeblieben sein, denn jede Wachstumsstockung, sei es durch Unterernährung, Fraß oder Überständigkeit, führt bei den ersten Kohlrabi zum Durchtreiben und Samenentwicklung, ehe die Knolle gebildet wird.
Nicht zu viel Kohlrabi auf einmal anbauen!
Da die Kohlrabi nur im jungen, zarten Zustand ein wirklich gutes Gemüse liefern, hat es keinen Zweck, zu viel davon auf einmal anzubauen. Länger als 14 Tage sollen die ersten Kohlrabi im fertig gewachsenen Zustand nicht stehen bleiben, sonst werden sie holzig. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit, für eine aufeinanderfolgende Pflanzenzucht zu achten, so das in Abständen von 14 zu 14 Tagen laufend ein dem Umfang entsprechender Satz Pflanzen nachgepflanzt werden kann.
Auf die Sorte kommt es an
Der oben erwähnte Lanro ist ein hervorragender Kandidat um das ganze Jahr über angebaut zu werden, vor allem für die erste Ernte im Jahr, dies kann noch enorm verfrüht werden, wenn ein Gewächshaus zur Verfügung steht. Weitere gute Sorten für den Sommeranbau sind Delikateß blauer und Delikateß weißer. Gigant und Superschmelz (früher auch Goliath) zeichnen sich durch weit überdurchschnittliche Erträge aus und werden nicht holzig.
Kohlrabi in der Mischkultur
Es wird selten notwendig sein, die Kohlrabi für sich allein auf ein Gartenbeet zu pflanzen. Der erste Satz kann bereits auf den zwischen den um 14 Tage bis drei Wochen früher gepflanzten Kopfsalat gepflanzt werden. Anschließend lassen sich die Kohlrabi als Landpflanzen auf die Gurkenbeete oder zwischen die Tomaten setzen. Entsprechend ihrer schnelleren Entwicklung, die je nach Sorte über 7-10 Wochen von der Pflanzung ab nicht hinausreicht, sind sie immer rechtzeitig fertig, so dass die immer langsamer sich entwickelnden Gurken und Tomaten nicht behindern und jeweils rechtzeitig das Feld räumen. Auch am Rand der Stangenbohnenpflanzung fühlen sich die Kohlrabi heimisch.
Die Kultur der Spätkohlrabi
Mit der Aussaat der Kohlrabi, die für Einwinterung in Betracht kommen, beginnen wir ab Mitte bis Ende Mai. Die Pflanzen sind dann von Anfang bis Mitte Juli kräftig genug, dass sie auf abgeräumte Beete von Erbsen, Karotten, Spinat usw. für sich gesetzt werden können. Winterkohlrabi brauchen ihrer Größenentwicklung entsprechend mehr Platz als die Früh- und Sommerkohlrabi. Jedenfalls dürfen sie nicht unter 30 Zentimeter gegenseitigen Abstand gesetzt werden.
Was verlangen die Kohlrabi zu ihrer Entwicklung
An den Boden stellen die Kohlrabi keine besonderen Ansprüche, vorausgesetzt, dass es sich um einen normalen Gartenboden handelt, der in alter Dungkraft steht. Als Grunddüngung vertragen sie sowohl frischen Stalldünger wie auch Kompost. Dabei muss jedoch berücksichtigt werden, dass Jauche, oder ähnliche Dünger sehr leicht eine geschmackliche Beeinträchtigung bei den Kohlrabi bewirken, die sich beim Kochen sowohl wie insbesondere beim Einmachen recht unliebsam bemerkbar macht. Das beste Mittel wäre bei den Kohlrabi ein gut abgelagerter Kompost. Jede Kohlrabipflanze, die gesetzt wird, soll einen kleinen Erdballen haben, sonst vergeht oft eine Woche, bis sich die ermatteten Pflanzen erholen und neue Blätter anstelle der verwelkten bilden. Darüber hinaus ist es wichtig, jede Pflanze auf einen evl. Befall von Kohlhernie zu untersuchen. Dies ist deutlich erkennbar an den Knöllchen,die sich bei Vorhandensein des Befalls in den Wurzeln gebildet haben. Solche Pflanzen sind wertlos. Sind dagegen Knöllchen am Stängel, so zeigt dies einen Befall seitens des Kohlgallenrüsslers an, der weniger gefährlich ist. Sobald die Verdickung am Stängel (also nicht an der Wurzel) weggezwickt wird, ist der schaden behoben. In der Kultur stellen die Kohlrabi gleichfalls keine besonderen Ansprüche. Neben der angeführten Kopfdüngung genügt es, wenn die Kultur einige male durchgehackt und damit auch unkrautfrei gehalten wird. Bedacht ist schließlich zu nehmen, auf das Auftreten der Erdflöhe, sowie der Kohlweißlingsraupen. Gegen Erdflöhe helfen andauernde Störungen, z.B. in Form von hacken, sowie Feuchtigkeit. Gegen den Kohlweißling helfen Eierschalen, diese werden zerkleinert unter die Pflanzen gestreut und eine gute Mischkultur.